Wir sind Härter.

Gasnitrocarburieren

Für das Nitrocarburieren gelten grundsätzlich die bereits für das Nitrieren gemachten Aussagen. Bei diesem Verfahren steht aber die Bildung der ε-VS (Fe₂₋₃N) mit Dicken von ca. 10 - 35 µm im Vordergrund. Da Kohlenstoff die Bildung dieser Schicht stabilisiert, wird mit kohlenstoffhaltigen Gasen oder Salzen gearbeitet. Ursprünglich stammt das Nitrocarburieren aus der Salzbadtechnik, obwohl das Verfahren bis heute fälschlicherweise oft als Salzbadnitrieren bezeichnet wird. Später haben sich dann das Gas- und das Plasmanitrocarburieren ebenfalls etabliert. Wie beschrieben, soll eine möglichst monophasige ε-VS gebildet werden. Gleichzeitig entsteht aber auch beim Nitrocarburieren eine Ausscheidungsschicht. Die Härteverlaufskurven bewegen sich aufgrund der höheren Behandlungstemperaturen (540- 580°C) aber auf niedrigerem Niveau als nach einer Nitrierbehandlung. Es werden bevorzugt unlegierte Stähle nitrocarburiert. Es kommt hierbei zu signifikanten Steigerungen von Oberflächenhärte, Korrosionsbeständigkeit und dem Widerstand gegen Abrasions- und Adhäsion. Insbesondere die gute Korrosionsbeständigkeit ist ein häufiger Grund, dieses Verfahren anzuwenden. Durch eine nachgeschaltete Oxidation kann der Widerstand gegen Korrosion nochmals verbessert werden.

 

Auch beim Nitrocarburieren gelten die genannten Abhängigkeiten von Werkstoffzusammensetzung, Gefüge und Prozessparameter. Die Härtespanne bewegt sich auf dem Niveau der Nitrierschichten, wobei aufgrund der geringen VS-Dicken diese Schichten in unserem Hause mit HV1 gemessen werden. Da mit hohen Stickstoffpotentialen gearbeitet wird, sollte die Nht begrenzt werden, um eine Versprödung der Randschicht zu vermeiden.

Da die Diffusionsgeschwindigkeit des Stickstoffs in unlegierten Stählen relativ hoch ist und gemäß DIN 50190 Bl.3 als Grenzhärte für die Nht die Kernhärte der Werkstoffe plus 50 HV gilt, werden auch beim Nitrocarburieren Nitriertiefen von über 0,5 mm erreicht, die Härtekurven bewegen sich aber auf sehr niedrigem Niveau.

 

Um bei unlegierten Stählen eine Versprödung des Ferrits zu vermeiden, sollten diese in normalgeglühten Zustand verwendet werden oder Feinkornbaustähle zum Einsatz kommen. Vergütungs-, Werkzeug und Nitrierstähle müssen vergütet vorliegen.

Die verwendeten Anlasstemperaturen und die Behandlungstemperatur beim Nitrocarburieren sind bei einer vorgeschalteten Spannungsarmglühung zu beachten. Grundsätzlich kann im Gas wie im Plasma nitrocarburiert werden. Die Ergebnisse sind äquivalent. Aufgrund der höheren Kosten kommt eine Nitrocarburierung im Plasma üblicherweise nicht zur Anwendung. Beim Nitrocarburieren werden vergleichsweise dünne Schichten erzeugt. Somit sind die ertragbaren Flächenpressungen der Schicht deutlich geringer als nach einer Gasnitrierung.

Härterei Carl Gommann GmbH
Dreiangelstraße 29
D-42855 Remscheid

Tel.: +49 (0) 2191 8865-0
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Heat Treating / Gas Nitriding / Hardness Testing

Als größte Anlagen stehen zur Verfügung:

  • Nutzdurchmesser 2.850 mm, Nutzlänge 5.750 mm
  • Nutzdurchmesser 4.100 mm, Nutzlänge 5.900 mm

Für alle Verfahren sind eine Vielzahl kleinerer Anlagen vorhanden.